Justin (4 Jahre) liebt es zu malen. Er hat schon viele tolle Mal-Ideen gehabt, die ich im Kurs dann auch umgesetzt habe („Können wir mal verrückte Dinos malen?“). In der letzten Woche war die Aufgabe, dass zwei Kinder zusammen ein Bild malen. Ich habe vorweg die Geschichte von dem roten Luftballon vorgelesen, der unterwegs viele bunte Dinge entdeckt. Die kleinen Künstler sollten nun zusammen das Gehörte in einem Bild umsetzen. Und das ist das Schöne an der Arbeit mit Kindern: sie nehmen meine Ideen zwar auf, aber kreativ umsetzen tun sie es individuell und mit EIGENEN Ideen. Und ich sage nie zu meinen Mal-Kindern „Passt auf, dass ihr euch nicht anmalt“, sondern ermutige sie immer, auszuprobieren (zum Beispiel malen mit Pinsel, Finger, Zahnbürste, Schwamm, Korken oder kleiner Bürste). Und dann passiert etwas Wunderschönes: Justin nimmt den Pinsel in die Hand und klopft auf den Stiel, dass die Farbe nur so spritzt. Klopft den Pinsel selbst auch auf das Papier. Denn er will noch schnell ein zweites Bild malen, ein Gewitter nämlich. Und es ist wunderbar, diesem strahlenden Jungen dabei zuzusehen, wie sein Bild immer schöner und er selbst immer bunter wird. Am Ende der Stunde lobe ich ihn, dass er nicht nur ein tolles Bild gemalt hat, sondern auch wie ein richtiger Künstler aussieht. Danke, Justin!
